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Abstracts, Videoaufzeichnungen und Folien
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Nachlese zur Online-Tagung
Auf dieser Seite finden Sie nach der Online-Tagung neben den Abstracts auch die Videoaufzeichnungen sowie die Präsentationsfolien der Vortragenden und Workshopleiterinnen zur Nachlese.
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Keynote-Vortrag: Mediation als Schlüssel zur Mehrsprachigkeitskompetenz
Prof. Dr. Katharina Wieland
Mediation ist neben Rezeption, Produktion und Interaktion eine der wichtigsten Sprachaktivitäten und essenziell für die Kommunikation. Sie umfasst sowohl einsprachige Vermittlungsprozesse und Phasen des gemeinsamen Aushandelns von Bedeutung, aber vor allem bezieht sie sich auch auf mehrsprachiges sprachliches Handeln. Der Vortrag stellt zunächst die Grundkonzepte von Mediation für den Fremdsprachenunterricht anhand von Beispielen vor. Bereits an diesen wird deutlich, dass die Konzeption von Mediation bzw. Sprachmittlung vor dem Hintergrund der Entwicklung von Mehrsprachigkeitskompetenz erfolgt. Diese, im Begleitband des Europäischen Referenzrahmens als plurilinguale und plurikulturelle Kompetenz bezeichnete Fähigkeit, kann im Fremdsprachenunterricht durch Sprachmittlungsaufgaben ausgebaut und gestärkt werden. Anhand von empirischen Forschungsdaten, welche den Mediationsprozess, die angewandten Strategien und die von Lernenden genutzten sprachlichen Mittel in den Blick nehmen, versucht der Vortrag, die Rolle von Mediation als Schlüssel zur Mehrsprachigkeitskompetenz nachzuzeichnen.
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Keynote-Vortrag: Translanguaging im (Sprach-)Unterricht: Perspektiven für eine kritische Pädagogik
Mag. Corinna Widhalm BA MA & HS-Prof. Dr. Doris Pokitsch BA MA
Der dialogische Vortrag gibt einen Einblick in die Entwicklung der Translanguaging Pädagogik und führt in die theoretischen Grundlagen ein. Im Gespräch werden dabei verschiedene Lehr-/Lernkontexte, Rahmenbedingungen und Perspektiven diskutiert und Potentiale der Translanguaging Pädagogik für den Ausbau von Bildungsgerechtigkeit und der Entwicklung einer kritischen pädagogischen Professionalität herausgearbeitet.
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Workshop 1: Mediation im Fremdsprachenunterricht: Praktische Tipps und Materialien für Englisch, Italienisch und Spanisch
Dr. Irene Giera (Spanisch) , Mag. Heidrun Lang-Heran (Englisch), Mag. Claudia Trani (Italienisch) Der Workshop richtet sich an Lehrende der Fächer Englisch, Italienisch und Spanisch und bietet einen Überblick über neue Unterrichtsmaterialien, die den Erwerb und das Training von Mediationskompetenzen und -strategien in den jeweiligen Sprachen unterstützen. Der Workshop ist interaktiv gestaltet: In Breakout-Räumen besteht die Möglichkeit, sich über die Materialien auszutauschen und praktische Ansätze kennenzulernen, wie spezifische Mediationskompetenzen gezielt im Unterricht vermittelt werden können. Darüber hinaus werden Impulse für den Einsatz der Materialien im Fremdsprachenunterricht und in sprachlich heterogenen Klassen gegeben.
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Workshop 2: Verstehen – Verarbeiten – Vermitteln: Mediation praktisch im DaZ-Unterricht umsetzen
Dr. Dorota Okońska
Mediation bezeichnet die adressaten-, sinn- und situationsgerechte Übermittlung von Inhalten, nicht nur zwischen verschiedenen Sprachen, sondern auch die Weitergabe von Informationen innerhalb der Zielsprache. Diese anspruchsvolle Fertigkeit erfordert von den Schüler:innen die mündliche und/oder schriftliche Verarbeitung von Texten oder Daten, gefolgt von der Weitergabe der gewonnenen Informationen. In diesem Prozess greifen rezeptive und produktive Fertigkeiten komplex ineinander. Um diese Kompetenz im DaZ-Unterricht gezielt zu fördern, ist es für die Lehrkräfte wichtig, sich über die erforderlichen Teilkompetenzen bewusst zu sein. Es geht über das reine Hören oder Lesen und das anschließende Zusammenfassen oder Interpretieren hinaus; die Informationen müssen von den Lernenden aktiv transformiert werden.
In diesem Workshop erfahren die Teilnehmenden, wie sie intralinguale Mediation effektiv in den DaZ-Unterricht integrieren können. Anhand zahlreicher Beispiele lernen sie verschiedene methodische Verfahren kennen, die es den Schüler:innen ermöglichen, Informationen aus mündlichen und schriftlichen Quellen zu erfassen, zu verstehen und in anderen Sprachregistern wiederzugeben.
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Workshop 3: Translanguaging praktisch umsetzen: Kreative Wege zur Aktivierung sprachlicher Ressourcen
Mag. Corinna Widhalm BA MA & HS-Prof. Dr. Doris Pokitsch BA MA
Im Workshop werden Methoden und Materialien vorgestellt, mit denen das gesamtsprachliche Repertoire von Schüler*innen (der Primar- und Sekundarstufe) aktiviert und im Sinne einer Translanguaging Pädagogik für sprachliches und fachliches Lernen genutzt werden kann. Einzelne Übungen können dabei selbst erprobt werden. Damit verbundene Lernziele und ggf. Adaptionen in Hinblick auf den eigenen Unterricht werden gemeinsam diskutiert und erarbeitet.
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Workshop 4: Mediating Diversity, Fostering Reflexivity: Vielfalt im Klassenzimmer bewusst wahrnehmen und eigene Haltungen und Ansätze (selbst)kritisch reflektieren
Jasmin Peskoller, PhD
Wie können Lehrpersonen im Sprachunterricht Mediator:innen für Vielfalt sein, ohne zu vereinfachen oder zu kategorisieren? Dieser Workshop bietet zunächst einen theoretischen Einstieg in zentrale Konzepte rund um Pluralität im Klassenzimmer und legt den Fokus auf die kritische Analyse von Unterrichtsexzerpten und Lehrwerksauszügen aus dem Englischunterricht. Im Zentrum steht die Bedeutung einer selbstreflexiven professionellen Haltung, die es Lehrpersonen ermöglicht, ein Bewusstsein für die klasseninterne Vielfalt zu entwickeln, den Balanceakt der Dialektik der Differenz zu meistern und eigene Ansätze kritisch zu hinterfragen, um Lernende auf ihrem Bildungsweg differenzsensibel zu unterstützen und in ihrer Identitätsentwicklung zu stärken.
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