• ÖSKO-Jour-fixes

    • Der Jour-fixe zur Elternzusammenarbeit machte deutlich, dass eine wirksame Elternarbeit vielfältige, niedrigschwellige und inklusive Zugänge benötigt, um möglichst alle Familien zu erreichen. Der Einsatz visueller Materialien, Dolmetscher:innen und weiterer unterstützender Werkzeuge kann die Beteiligung deutlich erhöhen und Eltern unabhängig von ihrer Sprachkompetenz einbeziehen. Gleichzeitig wurde betont, dass Elternarbeit nicht auf Migrations- oder Sprachfragen reduziert werden darf: Soziale, wirtschaftliche und strukturelle Ungleichheiten sowie Macht- und Privilegienverhältnisse beeinflussen maßgeblich die Teilhabemöglichkeiten von Eltern. Mehrsprachigkeit sollte daher als Potenzial verstanden werden, während Kommunikationsprobleme häufig aus einsprachigen schulischen Strukturen entstehen. Erfolgreiche Elternzusammenarbeit muss folglich auch soziale, kulturelle und emotionale Aspekte berücksichtigen und gezielt Barrieren abbauen.

      Zudem wurde hervorgehoben, dass es bereits zahlreiche gelungene Einzelprojekte und innovative Konzepte gibt, die eine stärkere Elternbeteiligung ermöglichen. Diese müssen jedoch systematisch verbreitet und nachhaltig auf institutioneller Ebene verankert werden. Elternvereine können dabei eine wichtige Ressource darstellen, insbesondere für benachteiligte und mehrsprachige Familien, indem sie Unterstützung bieten und als Brücke zwischen Schule und Elternhaus fungieren. Um langfristig eine gerechte und inklusive Bildungslandschaft zu schaffen, braucht es eine stärkere Verzahnung von Forschung und Praxis, die Nutzung von Best-Practice-Beispielen, verbindliche Leitlinien für Schulen sowie den Ausbau digitaler Kommunikationswege und schulübergreifender Netzwerke. Nur durch eine koordinierte und nachhaltige Strategie kann sichergestellt werden, dass alle Eltern unabhängig von Sprache, Herkunft oder sozialer Lage aktiv am Bildungsprozess ihrer Kinder teilhaben können.

      • Vielfältige und niedrigschwellige Elternbeteiligung: Inklusive Formate (z. B. visuelle Präsentationen, Dolmetscher:innen) erhöhen die Beteiligung aller Eltern – unabhängig von Sprachkompetenz – deutlich.

      • Mehrsprachigkeit als Potenzial nutzen: Kommunikationsprobleme entstehen oft durch einsprachige Schulstrukturen; gezielte Maßnahmen müssen über reine Sprachvermittlung hinausgehen.
      • Strukturelle Verankerung und Unterstützung: Erfolgreiche Einzelprojekte, Elternvereine und Best-Practice-Beispiele müssen systematisch verbreitet und durch verbindliche Leitlinien, Forschungstransfer und institutionelle Strategien gestärkt werden.

      • Ganzheitlicher Ansatz für nachhaltige Zusammenarbeit: Wirksame Elternbeteiligung berücksichtigt soziale, kulturelle und emotionale Aspekte, baut Barrieren ab und nutzt digitale sowie schulübergreifende Netzwerke für eine gerechte Bildungsbeteiligung.

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      Sprachliche Bildung und Förderung - Kompetenzen von Elemtarpädagog:innen(11.06.2024)

      Die Folien des ÖSKO-Jour-Fixe vom 11.06.2024 befassen sich mit der sprachlichen Bildung und Förderung sowie den dafür notwendigen Kompetenzen von Elementarpädagog*innen. Ausgangspunkt ist die mehrsprachige Realität in elementarpädagogischen Einrichtungen, die konsequent in Ausbildung, Weiterbildung und Praxis berücksichtigt werden soll. Vorgestellt wurde ein BIMM-Vorprojekt (2023/24), das bestehende Studien, Qualifizierungsangebote und Curricula analysiert und den Übergang vom Elementar- in den Primarbereich besonders in den Blick nimmt. Zentrale Arbeitsschritte sind die systematische Analyse von Lehrplänen, die Berücksichtigung von Transitionsprozessen sowie die Ableitung von Empfehlungen für die Weiterentwicklung von Ausbildungs- und Weiterbildungsangeboten.Ein Schwerpunkt der Präsentation lag auf der Entwicklung eines Kompetenzprofils für Sprachenbildung in der Elementarpädagogik. Auf Basis nationaler und internationaler Kompetenzmodelle wurden sechs zentrale Kompetenzfelder identifiziert, darunter Sprache(n) und Spracherwerb, Sprachförderung, Sprachdiagnostik, Sprachbewusstheit sowie Kommunikation und Kooperation. Zudem wurden erste Überlegungen zur Umsetzung des neuen Unterrichtsfachs FSBuF an BAfEPs vorgestellt und offene Fragen zur Weiterentwicklung von Lehrplänen, zur Rolle einzelner Fächer und zu Good-Practice-Beispielen diskutiert. Abschließend wurde ein Folgeprojekt (2025–2027) skizziert, das den Übergang Elementar–Primar mit Fokus Sprachbildung weiter erforscht und praxisnahe Fort- und Weiterbildungsangebote entwickeln soll.